Lieber leben
Aus dem Universum der kleinen Bewegungen und des großen Glücks
Grand Corps Malade, Mehdi Idir
Frankreich 2016, 112 Min.
Darsteller:
Pablo Pauly, Soufiane Guerrab,
Moussa Mansaly, Nailia Harzoune,
Franck Falise, Yannick Renier
Altersfreigabe: ab 6 Jahre
Benjamin hat haufenweise Pläne und einen großen Sinn für Humor. Auch Farid hatte einiges vor, bevor er vor Jahren durch einen Unfall im Rollstuhl landete. Die beiden treffen sich in einem Reha-Zentrum, in das auch Benjamin verlegt wird, nachdem er sich einen Halswirbel gebrochen hat. Er wird lebenslang behindert sein, heißt es. Ob telefonieren, pinkeln oder essen – nichts geht bei Benjamin mehr ohne die Hilfe von der ungeschickten Schwester Christiane und von dem immer viel zu gut gelaunten Pfleger Jean-Marie. Trotzdem gibt Benjamin nicht auf, er reißt einen Witz nach dem nächsten über die bedeutungslustige Reha-Psychologin und die unzumutbaren Stützstrümpfe. Benjamin trifft auch auf Toussaint und Steeve, ebenfalls Patienten, die die große Kunst gelernt haben, das Unglück einfach auszulachen. Und dann ist da noch die bildhübsche Samia, in die Benjamin sich auf den ersten Blick verliebt. Eine Gruppe voller Knallköpfe und Kämpfer – versehrte Helden, die gemeinsam die Verzweiflung aus dem Weg räumen und jeden Millimeter Bewegung feiern.
„Lieber leben“ ist ein filmischer Glücksfall, dem eine seltene Balance aus Heiterkeit und berechtigter Schwermut gelingt und der in jedem einzelnen Moment die Echtheit einer wahren Geschichte atmet. Ohne jede Spur von Sentimentalismus, aber dafür mit einer perfekten Dosis Galgenhumor nimmt uns „Lieber leben“ mit in das Universum der kleinen Bewegungen und des großen Glücks.
Donnerstag, 24. Oktober, 19:00 Uhr, Lieber leben
Veranstaltungsort: Kultur- und Veranstaltungszentrum Köthen
Veranstalter: Mitteldeutsche Filmfreunde e.V.
Ansprechpartner: Matthias Kunze, Tel. +49 3496 512212
Eintritt: kostenfrei
Rahmenprogramm:
18:00 Uhr | Einlass |
18:30 Uhr | Eröffnung des Festivals und Begrüßung durch den Verein Mitteldeutsche Filmfreunde e.V. |
19:00 Uhr | Filmvorführung |
21:00 Uhr | Ende |
Hedi Schneider steckt fest
Leben mit Angst
Sonja Heiss
Deutschland, Norwegen 2015, 92 Min.
Darsteller:
Laura Tonke, Hans Löw,
Leander Nitsche, Melanie Straub,
Simon Schwarz, Margarita Broich
Altersfreigabe: ab 12 Jahre
Hedi, Uli und ihr Sohn Finn haben sich ihr Leben gut eingerichtet – sie nehmen den Alltag, wie er kommt und träumen von dem, was sein könnte. Doch plötzlich steckt Hedi fest. Erst mal nur im Aufzug, aber dann auch im Kopf. Und mit einem Mal ist nichts mehr, wie es war. Obwohl sie versuchen, aneinander festzuhalten, gerät Hedis und Ulis Welt aus den Fugen. Um ihrer Liebe eine letzte Chance zu geben, beschließen sie, nach Norwegen zu reisen und noch einmal glücklich zu sein - zumindest für 24 Stunden.
Mit schwebender Leichtigkeit und zärtlichem Humor beschreibt „Hedi Schneider steckt fest“, dass auch im Beziehungsleben der 30-Something-Generation die Liebe bleibt, was sie ist: etwas ganz Fragiles. Nach „Hotel Very Welcome“ beweist Regisseurin Sonja Heiss erneut ihr besonderes Gespür für den schmalen Grat zwischen Tragik und Komik. Mit großer Liebe zu Ihren Figuren erzählt sie davon, was passiert, wenn das gewohnte Leben plötzlich verschwindet.
Freitag, 25. Oktober, 17:15 Uhr, Hedi Schneider steckt fest
Veranstaltungsort: Kultur- und Veranstaltungszentrum Köthen
Veranstalter: Mitteldeutsche Filmfreunde e.V.
Ansprechpartner: Matthias Kunze, Tel. +49 3496 512212
Eintritt: kostenfrei
Rahmenprogramm:
17:00 Uhr | Einlass |
17:15 Uhr | Filmvorführung |
18:45 Uhr | Ende des ersten Films |
Die Kinder der Utopie
Ein Dokumentarfilm über Inklusion und Erwachsenwerden
Hubertus Siegert
Deutschland 2019, 82 Min.
Protagonisten:
Christian, Dennis, Johanna,
Luca, Marvin, Natalie
Altersfreigabe: ohne Altersbeschränkung
Sechs junge Erwachsene schauen zurück auf ihre gemeinsame Grundschulzeit in einer Inklusionsklasse. Sie reflektieren ihre Erlebnisse und Erfahrungen – und blicken in die Zukunft.
Schon einmal hat der Regisseur Hubertus Siegert die Mädchen und Jungen porträtiert: sein Film „Klassenleben“ (2005) erzählte von einer Berliner Grundschulklasse, in der Kinder mit und ohne Behinderungen und mit sehr unterschiedlichen Begabungen gemeinsam lernten. Das war damals, vor 14 Jahren, noch außergewöhnlicher als heute. Nun begegnen sie sich wieder und blicken auf ihr eigenes Leben und auf das der anderen. Sie sind entschlossen, ihre Zukunft anzupacken, und sind dabei voller Träume und Zweifel – und voller Respekt miteinander. Die gemeinsame Schulzeit hat die jungen Menschen geprägt, und wir erleben, wie die Generation Y heute die Inklusion lebt. Sie sind „Die Kinder der Utopie“.
Siegerts Film lädt ein, sich mit dem Thema Inklusion in der Schule aus einer neuen Perspektive zu befassen – unter der Prämisse, was die Schule uns für unser Leben in dieser Gesellschaft mitgibt. Dabei bezieht der Film selbst nicht Position für oder gegen ein spezielles Inklusionskonzept. Im Mittelpunkt stehen die Protagonisten mit ihren Lebensgeschichten. „Die Kinder der Utopie“ zeigt, wie vermeintlich Stärkere und Schwächere in unserer Gesellschaft miteinander kooperieren können – sofern man ihnen die Möglichkeit dazu gibt.
Freitag, 25. Oktober, 19:15 Uhr, Die Kinder der Utopie
Veranstaltungsort: Kultur- und Veranstaltungszentrum Köthen
Veranstalter: Mitteldeutsche Filmfreunde e.V.
Ansprechpartner: Matthias Kunze, Tel. +49 3496 512212
Eintritt: kostenfrei
Rahmenprogramm:
19:00 Uhr | Einlass |
19:15 Uhr | Filmvorführung |
im Anschluss | Podiumsdiskussion |
22:00 Uhr | Ende |
Thema der Podiumsdiskussion
Moderatorin
Podiumsgäste
Frau Staatssekretärin Feußner, aus dem Bildungsministerium SA zu Fragen von Inklusion in der Schule
Frau Professorin Tanja Sturm, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Philosophische Fakultät III, Institut für Rehabilitationspädagogik, Pädagogik bei körperlich-motorischer Beeinträchtigung und chronischer Erkrankung
Frau Katja Hartge-Kanning, stellvertretende Landesgeschäftsführerin Deutsches Rotes Kreuz, Landesverband Sachsen-Anhalt e. V.
Herr Frank Diesener, Präsident Special Olympics Deutschland in Sachsen-Anhalt e. V.
Frau Juliane Dietrich, Athletenratsvorsitzende Special Olympics Deutschland in Sachsen-Anhalt e. V., sie ist leidenschaftliche Reiterin und mehrfache Medaillengewinnerin, unter anderem zuletzt bei den Special Olympics Weltspielen 2019 in Abu Dhabi mit zweimal Gold und einmal Silber in den Disziplinen Trail/Geschicklichkeit, Jumping/Springreiten sowie Dressage/Dressur
#Female Pleasure
Fünf Kulturen, fünf Frauen, eine Geschichte
Barbara Miller
Schweiz, Deutschland 2018, 101 Min.
Darsteller:
Deborah Feldman, Leyla Hussein,
Megumi Igarashi alias Rokudenashiko,
Doris Wagner, Vithika Yadav
Altersfreigabe: ab 12 Jahre
Deutsch, Englisch, Französisch,
Japanisch
(mit deutschen Untertiteln)
Fünf mutige, kluge und selbstbestimmte Frauen stehen im Zentrum von Barbara Millers Dokumentarfilm „#Female Pleasure“. Sie brechen das Tabu des Schweigens und der Scham, das ihnen die Gesellschaft oder ihre religiösen Gemeinschaften mit ihren archaisch-patriarchalen Strukturen auferlegen. Mit einer unfassbaren positiven Energie und aller Kraft setzen sich Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner und Vithika Yadav für sexuelle Aufklärung und Selbstbestimmung aller Frauen ein, hinweg über jedwede gesellschaftliche sowie religiöse Normen und Schranken. Dafür zahlen sie einen hohen Preis – sie werden öffentlich diffamiert, verfolgt und bedroht, von ihrem ehemaligen Umfeld werden sie verstoßen und von Religionsführern und fanatischen Gläubigen sogar mit dem Tod bedroht.
„#Female Pleasure“ ist ein Film, der schildert, wie universell und alle kulturellen und religiösen Grenzen überschreitend die Mechanismen sind, die die Situation der Frau – egal in welcher Gesellschaftsform – bis heute bestimmen. Gleichzeitig zeigen uns die fünf Protagonistinnen, wie man mit Mut, Kraft und Lebensfreude jede Struktur verändern kann. Der Film von Barbara Miller ist ein Plädoyer für das Recht auf Selbstbestimmung und gegen die Dämonisierung der weiblichen Lust durch Religion und gesellschaftliche Restriktionen.
Samstag, 26. Oktober, 17:00 Uhr, #Female Pleasure
Veranstaltungsort: Kultur- und Veranstaltungszentrum Köthen
Veranstalter: Mitteldeutsche Filmfreunde e.V.
Ansprechpartner: Matthias Kunze, Tel. +49 3496 512212
Eintritt: kostenfrei
Rahmenprogramm:
16:45 Uhr | Einlass |
17:00 Uhr | Filmvorführung |
im Anschluss | Filmbesprechung mit der Regisseurin Barbara Miller |
19:45 Uhr | Ende |
Wir sind Champions
Einer für Alle und Alle für Einen!
Javier Fesser
Spanien, Mexiko 2018, 120 Min.
Darsteller:
Javier Gutiérrez, Jesús Vidal,
Gloria Ramos, Athenea Mata,
Itziar Castro, Luisa Gasava,
Daniel Freire, Juan Margallo
Altersfreigabe: ohne Altersbeschränkung
Irgendwie läuft es momentan bei Marco nicht rund. Als Co-Trainer einer spanischen Basketballmannschaft heimst nur der Trainer das Lob und die Anerkennung ein und auch privat könnte es nicht schlechter laufen: Seine Ehe steht kurz vor dem Aus. Frustriert über sein Leben, und das immer nur die anderen die Gewinner sind, kommt es auf dem Spielfeld zum Eklat. Er beschimpft das Team, wird vom Feld geschmissen, betrinkt sich und baut einen Autounfall, was ihm prompt einen Gerichtsprozess beschert. Doch das Urteil ist so gar nicht nach seinem Geschmack. Er soll in seiner Freizeit gemeinnützig eine ganz besondere Basketballmannschaft trainieren: Ein Team, bestehend aus Menschen mit geistiger Behinderung. Und was er mit ihnen erlebt, schüttelt sein Weltbild ordentlich durcheinander …
Die spanische Außenseiterkomödie von Javier Fesser sorgt von der ersten Minute an für ein lebensbejahendes Gefühl. Mit viel Humor und Wärme erzählt Fesser die Geschichte eines Mannes, der erst durch die Arbeit mit außergewöhnlichen Menschen spürt, was er selbst für ein Mensch sein möchte. Das Zusammenspiel des Ensembles, vor allem in der Mischung aus professionellen und Laiendarstellern, sorgt für viele berührende und heitere Momente. Nicht ohne Grund zählt der Film in Spanien zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und wurde 2019 auch für einen Oscar ins Rennen geschickt.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung/ FBW
Sonntag, 27. Oktober, 14:00 Uhr, Wir sind Champions
Veranstaltungsort: Kultur- und Veranstaltungszentrum Köthen
Veranstalter: Mitteldeutsche Filmfreunde e.V.
Ansprechpartner: Matthias Kunze, Tel. +49 3496 512212
Eintritt: kostenfrei
Rahmenprogramm:
13:45 Uhr | Einlass |
14:00 Uhr | Filmvorführung |
16:00 Uhr | Schlusswort vom Verein Mitteldeutsche Filmfreunde e.V. |
16:15 Uhr | Ende |